DGD Stadtklinik Hemer zum Darmtag am 7. November – „Liebe geht nicht nur durch den Magen, sondern auch durch den Darm“

Nov 6, 2023

Beim diesjährigen Darmtag am 7. November möchte Dr. Yavuz Yildirim-Fahlbusch, Chefarzt der Inneren Medizin und Ärztlicher Direktor der DGD Stadtklinik Hemer, die Bürgerinnen und Bürger über die Erkrankungen des Darmes informieren.
„Entzündungen und Infektionen sowie Krebserkrankungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und können in jedem Alter auftreten“, weiß Dr. Yildirim-Fahlbusch als erfahrener Gastroenterologe und Experte in diesem Gebiet. „Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt oder Gastroenterologen lassen sich jedoch viele Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln. Hier gilt das Motto: Vorsicht ist besser als Nachsicht, also mit anderen Worten: Prävention und Vorsorge sind die Schlüssel, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.“
Bei den Darmerkrankungen gehören die Darminfektionen zu den häufigsten Darmerkrankungen. Krankheitserreger und Parasiten, die über verdorbenes Essen oder verschmutztes Trinkwasser aufgenommen werden, können durch Giftstoffe die Darmschleimhaut schädigen. Durchfall, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit sind die Folge. Insbesondere bei kleinen Kindern und älteren Menschen kann es bei bereits geringem Flüssigkeitsverlust zu lebensbedrohlichen Situationen kommen.
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Morbus Crohn kann den gesamten Magen-Darm-Trakt befallen, bleibt aber häufig auf den letzten Dünndarmabschnitt (Ileum) oder den obersten Bereich des Dickdarms beschränkt. Die Entzündung erfasst meist die ganze Darmwand. Colitis ulcerosa dagegen betrifft den Dick- und Enddarm, entzündet ist nur die Darmschleimhaut. Durch moderne diagnostische Maßnahmen gilt es, die Diagnose so früh möglich zu stellen, damit eine Therapie eingeleitet werden kann, um Komplikationen einer solchen Erkrankung vorzubeugen.
Gutartige Tumore finden sich sehr oft im Dickdarm. Sie werden als Adenome bezeichnet und kommen im Alter immer häufiger vor. In der Regel sind sie harmlos, allerdings können Veränderungen im Erbmaterial (Mutationen) die Entwicklung vom Adenom zum Darmkrebs begünstigen. Darmkrebs ist der häufigste bösartige Tumor des Verdauungstraktes und hat in den Industrieländern in den letzten 30 Jahren deutlich zugenommen. Da die Heilungschancen im Anfangsstadium besonders hoch sind, empfiehlt Chefarzt Dr. Yildirim-Fahlbusch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ab dem 50. Lebensjahr – bei Menschen mit familiärer Vorbelastung auch früher.
Über eine Darmspiegelung (Koloskopie) kann man den Zustand des Dickdarms und des Enddarms überprüfen. Dieses Verfahren dient dazu, Veränderungen, Erkrankungen oder Auffälligkeiten im Dickdarm zu identifizieren und gegebenenfalls zu behandeln. Die Koloskopie ist ein wichtiger diagnostischer und präventiver Schritt in der Gastroenterologie bei der Früherkennung von Darmkrankheiten, einschließlich Darmkrebs. „Für eine Darmspiegelung stehen unsere niedergelassenen Kollegen zur Verfügung, aber auch bei uns in der Stadtklinik können Darmspiegelungen ambulant durchgeführt werden. Dazu benötigt man eine Überweisung vom Hausarzt“, beschreibt der Chefarzt Dr. Yildirim-Fahlbusch.
Als typisch für den Darm, besonders für den Dickdarm, nennt der Facharzt das Auftreten von Ausbuchtungen in der Darmschleimhaut (Divertikel). „Man vermutet, dass sie bei hartem Stuhl entstehen können, wenn der Darm zu hohen Druck aufwenden muss, um den Darminhalt weiter zu transportieren, wobei es zu Blutungen und Entzündungen der Divertikel (Divertikulitis) kommen kann“, benennt Dr. Yildirim-Fahlbusch häufige Komplikationen.
Hämorrhoiden sind Vergrößerungen eines Gefäßpolsters, das den Analkanal umgibt und diesen zusammen mit der Muskulatur verschließt. Als Ursachen gelten vererbbare Faktoren, ballaststoffarme Ernährung und eine ungünstige Sitzhaltung. Hämorrhoiden äußern sich durch Blut im Stuhl, Druckschmerz oder Juckreiz, im fortgeschrittenen Stadium kann der Stuhl nicht mehr zurückgehalten werden. Bei Blut im Stuhl sollte deshalb in jedem Fall eine weitere Abklärung erfolgen.
Schätzungen zufolge leiden bis zu 40 Prozent der westlichen Bevölkerung an einem Reizdarm, und ist damit ein weit verbeitetes Krankheitsbild. Die betroffenen Patientinnen und Patienten klagen über chronische Bauchschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten und Blähungen. Krankhafte Veränderungen des Darms sind jedoch nicht erkennbar. Wahrscheinlich wird er durch falsche Ernährung und psychische Probleme ausgelöst. Organische Ursachen sollten ausgeschlossen werden.
In den letzten Jahren hat die Ernährung als Ursache für Erkrankungen des Verdauungstrakts sehr an Bedeutung gewonnen. Essen ist ein essenzielles Bedürfnis und mit einer gesunden Ernährung beschäftigten sich viele Menschen. Verursacht die Ernährung jedoch Beschwerden, gilt es, die Ursache herauszufinden und individuell neu zu definieren, was gesunde Ernährung bedeutet. „Unspezifische und nicht eindeutig zu lokalisierende Bauchschmerzen können durch unterschiedliche Faktoren wie Laktose, Fruktose oder Histamin ausgelöst werden“, zählt der Mediziner einige Ursachen auf. Darüber hinaus wird in Fachkreisen zunehmend darüber diskutiert, wie sich ein Ungleichgewicht und die Vielfalt von Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Viren) auf den menschlichen Körper – insbesondere den Magen-Darm-Trakt – auswirken. Die neue medizinische Leitlinie spricht beim Reizdarm sogar von einer Störung der Darm-Hirn-Achse. „Die Liebe geht also nicht nur durch den Magen, sondern auch durch den Darm, der sich über eine abwechslungsreiche mediterrane Ernährung freut“, empfiehlt Chefarzt Dr. Yildirim-Fahlbusch.

 

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