„Das geht an die Nieren“ – DGD Stadtklinik Hemer informiert zum Weltnierentag am 14. März: „Nierengesundheit für Alle“

Mrz 13, 2024

Der Weltnierentag („World Kidney Day“) wurde 2006 ins Leben gerufen und wird jährlich unter einem besonderen Motto begangen. Das Motto des diesjährigen Weltnierentages ist „Nierengesundheit für Alle“ und rückt damit die Wichtigkeit der Nierengesundheit in den Fokus. In Deutschland wird der Weltnierentag von der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie und der Deutschen Nierenstiftung koordiniert. In jedem Jahr finden überwiegend in Krankenhäusern und nephrologischen Praxen Informationsveranstaltungen und Kampagnen in Anlehnung an das internationale Motto statt. Die DGD Stadtklinik Hemer möchte im Rahmen dieses Aktionstages die Öffentlichkeit über die enorme Leistung der Nieren informieren und auf die Wichtigkeit der frühzeitigen Erkennung von Nierenerkrankungen hinweisen.
„Unsere Nieren sind für eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen im menschlichen Körper verantwortlich, darunter die Entgiftung, Regulierung des Flüssigkeitshaushalts, Kontrolle des Säure-Basen-Gleichgewichts und Aufrechterhaltung eines gesunden Blutdrucks, sowie Teilnahme am Knochenstoffwechsel. Durch ihre Filterfunktion spielen die Nieren eine zentrale Rolle bei der Blutreinigung, indem sie Endprodukte verschiedener Stoffwechselprozesse ausscheiden“, beschreibt Dr. Yavuz Yildirim-Fahlbusch, Chefarzt der Inneren Medizin und Ärztlicher Direktor der Stadtklinik die enorme Leistung der Nierenorgane. „Den meisten Menschen ist nicht bewusst, welche Schwerstarbeit unsere Nieren leisten. Erst bei Störungen oder Erkrankungen zeigt sich, wie wichtig dieses Organ ist.“
Viele Nierenerkrankungen verursachen weder Schmerzen noch Symptome. Erste Hinweise auf mögliche Nierenschädigungen sind Eiweiß oder Spuren von Blut im Urin. Eine schnelle Abklärung ist wichtig, um ein weiteres Fortschreiten bis hin zum Nierenversagen zu vermeiden. „Es kann zudem zu nächtlichem Harndrang kommen, Ermüdung, Übelkeit, Juckreiz, Muskelzuckungen und -krämpfe, Appetitlosigkeit, Verwirrtheit, Atemprobleme und Schwellungen des Körpers, am häufigsten der Beine, können auftreten“, benennt Dr. Yildirim-Fahlbusch weitere Auswirkungen. Die Diagnose erfolgt mittels Blut- und Urintests, aber auch durch bildgebende Untersuchungen wie Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT).
Das akute Nierenversagen wird meist durch ein konkretes Ereignis oder eine unmittelbare Belastung ausgelöst. Ein chronisches Nierenversagen entwickelt sich hingegen über Monate oder Jahre hinweg. Die häufigsten Ursachen sind Bluthochdruck, Spätfolgen einer Zuckerkrankheit, ein Nachlassen der Herztätigkeit oder Zystennieren. Eine chronische Nierenschwäche macht eine medikamentöse Therapie bis hin zur Dialyse erforderlich.
„Weltweit sind nach Schätzungen mehr als 850 Millionen Menschen von einer chronischen Nierenerkrankung („CKD Chronic kidney disease“) betroffen. 2019 starben mehr als 3,1 Millionen an den Folgen einer chronischen Nierenerkrankung“, legt der Facharzt die Datenlage dar. „Nach der Todesursachen-Statistik liegen die Nierenerkrankungen derzeit an achter Stelle der Todesursachen, und wenn nichts dagegen unternommen wird, werden sie bis 2040 voraussichtlich die fünfthäufigste Ursache in der Sterbestatistik einnehmen.“
„Das akute Nierenversagen und chronisch fortschreitende Nierenerkrankungen werden in der ambulanten und stationären Versorgung häufig als Nebendiagnose erfasst“, so Dr. Yildirim-Fahlbusch. „Insbesondere in der Frühphase werden Beschwerden auch von Seiten der Patienten oft nicht weiter ernstgenommen, weil die Erkrankung im Anfangsstadium keine, bis sehr wenige Symptome zeigt.“
In den letzten Jahren wurden im Bereich der Nierenerkrankungen sowohl diagnostisch als auch therapeutisch Durchbrüche erreicht. „Diese medizinischen Fortschritte, Krankheiten zu verhindern oder zu verzögern und Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenversagen zu mildern, was letztendlich die Lebensqualität und -quantität von Menschen mit chronischen Nierenerkrankung verbessert, sollte selbstverständlich allen zur Verfügung stehen“, fordert der Mediziner. Doch Hindernisse, wie mangelndes Bewusstsein für die chronische Erkrankung, unzureichende Kenntnisse oder fehlendes Vertrauen in neuere Therapiestrategien, Mangel an Nierenspezialisten und hohe Behandlungskosten führen zu tiefgreifenden Ungleichheiten beim Zugang zur Behandlung bei chronisch Nierenkranken.
„Es gilt, die betroffenen Patientinnen und Patienten sowie das ärztliche Personal, für diese Erkrankung zu sensibilisieren, den Aufbau von Kapazitäten zu fördern und die Hürden niedrig zu halten, damit die medizinischen Leistungen in Anspruch genommen werden können, um damit auch weltweit die Häufigkeit und die Auswirkungen von Nierenerkrankungen zu reduzieren“, unterstreicht Dr. Yildirim-Fahlbusch die Zielsetzung des Weltnierentages.
„Wussten Sie übrigens, dass auch in Deutschland ein Drittel der Betroffenen nichts von ihrer Nierenerkrankung wissen? Nur zwei Drittel der Betroffenen sind in ärztlicher Behandlung. Es gibt also noch sehr viel zu tun, weltweit, aber auch in Deutschland. Die Niere als Organ darf nicht als Stiefkind behandelt werden“, appelliert Dr. Yildirim-Fahlbusch.

 

Zum Foto: Dr. med. Yavuz Yildirim-Fahlbusch, Chefarzt der Inneren Medizin und Ärztlicher Direktor der DGD Stadtklinik Hemer, rückt zum Weltnierentag am 14. März die Wichtigkeit der Nierengesundheit in den Fokus (Foto: DGD Stadtklinik Hemer)

 

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