Am 1. März 2023 hatte der Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie und Wirbelsäulenorthopädie Dr. Karsten Knizia zu einem Vortrag über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Nacken- und Armschmerzen in die DGD Stadtklinik Hemer eingeladen.
„Oftmals steckt gar nichts Schlimmes dahinter, wenn Sie Schmerzen im Nacken verspüren“, begann Dr. Knizia seinen Vortrag und machte dabei auf Verspannungen der Muskulatur aufmerksam, die zu Schmerzen in Nacken, Schultern und Kopf führen können. Konservative Therapien durch Krankengymnastik, den Einsatz von Wärme und Massagen oder ein leichtes Schmerzmittel können hier Abhilfe schaffen. Sollten aber Schädigungen oder Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule vorliegen, muss genauer hingeschaut werden, vor allem wenn sich chronische Schmerzen ergeben. Als eine mögliche Ursache erklärte Dr. Knizia anhand von Befundbildern den Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule. „Hierbei können Schmerzen vom Kopf über die Schulter bis in Hand ausstrahlen, die unter anderem Kribbeln, Störungen der Feinmotorik in den Fingern, Spannungskopfschmerz oder auch ein gestörtes Gangbild auslösen können. Auch eine Verengung des Rückenmarkkanals (Spinalkanal), der durch die Wirbelsäule verläuft, kann diese Symptome auslösen, ebenso wie eine Schädigung der Sehnenplatte an der Schulter oder eine Arthrose der Wirbelgelenke. Da sich verschiedenen Gründe für die Nacken- und Armschmerzen ergeben können, ist es wichtig, über die Krankengeschichte des jeweilig Betroffenen sowie klinische Untersuchungen, Beweglichkeitstests, neurologische Tests und einem Bildbefund aus einer Kernspintomographie (MRT) die Ursache für die Beschwerden eindeutig zu identifizieren“, machte Dr. Knizia als erfahrener Facharzt den Zuhörern das Eingrenzen der Ursachen deutlich.
Sollten sich Schmerzen im Nacken- und Armbereich ergeben, riet Dr. Knizia den Besuch beim Hausarzt an, um das weitere Vorgehen oder auch die Überweisung zum Facharzt abzustimmen. Ausstrahlungen in den Arm oder die Hand weisen möglicherweise auf einen Bandscheibenvorfall hin, der von einem Facharzt untersucht und behandelt werden sollte. „Beim Bandscheibenvorfall setzen wir hier in der Stadtklinik die sogenannte periradikuläre Therapie (PRT) ein. Dabei wird unter Röntgenkontrolle ein schmerzstillendes Mittel an die Nervenwurzel gespritzt“, benannte der Mediziner eine Möglichkeit zur effektiven Therapie beim Bandscheibenvorfall. „Bei fortwährenden Schmerzen liegen meist größere Schäden und Verschleiße an den Bandscheiben oder der Wirbelsäule vor, die je nach Ausprägung operativ behandelt werden sollten. Hier können Bandscheibenprothesen, versteifende Bandscheibenplatzhalter oder auch größere Implantate eingesetzt werden, die die ursprüngliche Funktion der Wirbelsäule wieder herstellen können“, stellte Dr. Knizia abschließend die verschiedenen Möglichkeiten der operativen Behandlung vor.
Die nächste Veranstaltung in der Vortragsreihe der Stadtklinik findet am 22. März statt. Dr. Jörg Jäger, der Leiter des EndoProthetikzentrums (EPZ) wird moderne und differenzierte Therapien bei Arthrose vorstellen.
Foto: Chefarzt Dr. med. Karsten Knizia informierte über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten bei Nacken- und Armschmerzen (Foto: Anja Haak, DGD Stadtklinik Hemer)
