Am Donnerstag, 30. März waren Gäste aus England im OP-Saal der DGD Stadtklinik Hemer zu Besuch, um sich über das sogenannte EnduRo Knieendoprothesensystem zu informieren. Diese Art der Knieprothese wurde im Jahr 2009 von der Firma B. Braun Aesculap eingeführt und wird als Revisionsprothese eingesetzt, wenn eine bereits implantierte Knieprothese erneuert werden muss oder bei einer komplizierten Erstimplantation. Aufgrund der demographischen Entwicklung spielen Revisionsoperationen in der Endoprothetik eine wichtige Rolle.
Bei der damaligen Markteinführung war der Leitende Oberarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Hauptoperateur und Koordinator des Endoprothetikzentrums (EPZ) der Stadtklinik Dr. Hans-Joachim Neuhaus maßgeblich beteiligt. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Chirurgie, Unfallchirurgie, spezielle Unfallchirurgie und Physikalische Therapie hat seit dieser Zeit etwa 700 Implantationen dieser speziellen Prothese begleitet. „Bereits in der Vergangenheit hatte der Hersteller des Öfteren Delegationen zu Hospitationszwecken zu mir geschickt, unter anderem aus Ecuador, Brasilien, den USA und England“, berichtet Dr. Neuhaus. „Auch im Rahmen von internationalen Knierevisionsveranstaltungen in Deutschland, der Schweiz und Ecuador hatte ich als Referent die Möglichkeit, meine Erfahrungen mit dem EnduRo Kniesystem zu teilen.“
Bei dieser speziellen Knieprothese handelt sich um ein gekoppeltes, modulares System mit Stielverankerungen im Ober- und Unterschenkelknochen. Das Implantat übernimmt die Funktionen des Seitenbandapparates, wobei Kniebeugung und Rotation nicht eingeschränkt werden. „Die Prothese wird ganz individuell für den Patienten zusammengebaut. Vor allem in der Wechselsituation kann man auf verschiedene Defekte und Besonderheiten reagieren. Insbesondere bei knöchernen Schäden oder Bandinstabilitäten ist die Implantation einer solchen Prothese sinnvoll“, beschreibt Dr. Neuhaus die Vorteile.
Der ausgewiesene Spezialist für Knieendoprothetik Dr. Neuhaus freute sich gemeinsam mit dem Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie Mevait Arapi sowie dem gesamten OP-Team der Stadtklinik über das Interesse der englischen Gäste. Die Kolleginnen und Kollegen vom Borders General Hospital im englischen Melrose konnten vor Ort bei zwei Knieprothesenimplantationen dabei sein und Besonderheiten sowie die Operationsmethode live miterleben. „Es ging dabei um den chirurgischen Erfahrungsaustausch hinsichtlich Aufbau, Indikation, Anwendung, Grenzen und auch Komplikationsmöglichkeiten des EnduRo Kniesystems – mit dem Ziel, den hospitierenden Ärzten und Pflegekräften Tipps und Tricks im Umgang mit dem System zu vermitteln, so dass diese bei den zukünftigen Anwendungen die Erfahrungen aus der DGD Stadtklinik Hemer zum Wohle ihrer Patientinnen und Patienten nutzen können.“
Zum Foto:
Chirurgischer Erfahrungsaustausch in der DGD Stadtklinik Hemer über das EnduRo Knieendoprothesensystem mit Gästen aus England, v.li.: Dr. med. Samuel Okae (Oberarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie), Michael Haacke (Leiter Anästhesiepflege), Barbara Bieding (Klinikmanagerin), Moritz Krempa (Leiter OP-Pflege), Dr. med. Marcus Hintz (Chefarzt der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin), Ana Astalian (OP-Pflege, Borders General Hospital, Melrose/UK), Roshan Raghavan (Facharzt für Orthopädie, Borders General Hospital, Melrose/UK), Paul R. Middleton (Facharzt für Orthopädie, Borders General Hospital, Melrose/UK), Deborah Paton (B. Braun Medical, Sheffield/UK), Ulf Grimm (Senior Business Manager, Aesculap AG), Dr. med. Hans-Joachim Neuhaus (Leitender Oberarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, Hauptoperateur und Koordinator des Endoprothetikzentrums), Mevait Arapi (Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie) (Foto: Anja Haak, DGD Stadtklinik Hemer)
